Basiswissen Kapitalanlagen
„Jederzeitige Verfügbarkeit, eine hohe Verzinsung bzw. Rendite und Sicherheit.“ So sieht in vielen Augen die ideale Geldanlage aus. In der Praxis wird dies jedoch kaum gelingen. Mindestens auf einen Punkt muss man verzichten.
- Jederzeitige Verfügbarkeit:
Je höher Verzinsung/Rendite und Sicherheit sein sollen, umso mehr muss auf die jederzeitige Verfügbarkeit verzichtet werden. Ist die Geldanlage für eine längere Zeit ausgelegt, reduziert sich das Risiko und erhöht sich die Verzinsung/Rendite
- Hohe Verzinsung/Rendite:
Wenn das Guthaben täglich verfügbar und mit maximaler Sicherheit angelegt sein soll, geht das zu Lasten der Verzinsung/Rendite.
- Sicherheit:
Die Verzinsung/Rendite soll trotz jederzeitiger Verfügbarkeit überdurchschnittlich hoch sein? Dann wirkt sich dies auf die Sicherheit aus. In der Regel steigen die Risiken mit den Chancen.
Auf diese Wechselwirkungen kann jede Geldanlage überprüft werden
Man unterscheidet bei der Geldanlage zwischen Geld- und Sachwerten.
- Geldwerte:
Das Geld wird einer anderen Vertragspartei (z.B. einer Bank, Bausparkassen, einem Unternehmen oder einer Privatperson) zur Verfügung gestellt. Als Gegenleistung erhält man für diese Zeit einen „Zins“. Am Ende erhält man den verliehenen Betrag zurück. Beispiele für Geldwerte sind Sparbuch, Tagesgeldkonto, Bausparvertragskonto, Girokonto, Darlehen, Anleihen, …
- Sachwerte:
Für das Geld wird ein Sachwert mit der Absicht gekauft, dass dessen Wert steigt. Am Ende wird er wieder verkauft. Beispiele für Sachwerte sind Aktien, Immobilien, Schmuck, Maschinen, Kunst, …
Der Faktor „Zeit“ ist beim Sparen bzw. der Geldanlage kaum kompensierbar.
Ein Beispiel:
Es werden monatlich 50,00 Euro mit 3% Verzinsung pro Jahr für 30 Jahre angelegt.
Das Endkapital beträgt 34.380,07 Euro.
Nun werden monatlich 50,00 Euro mit 3% Verzinsung pro Jahr für 35 Jahre angelegt.
Das Endkapital beträgt nun 45.148,81 Euro.
Der Betrag hat sich durch den Zinseszinseffekt um 10.768,74 Euro erhöht, obwohl nur 3.000,00 Euro mehr eingezahlt wurden!
Die einhundertprozentige Sicherheit existiert nicht – jede Geldanlage birgt Risiken! Diese Tatsache muss einem bewusst sein. Je weniger „Risiken“ bestehen, umso geringer werden auch die „Chancen“ auf höhere Erträge sein – „Sicherheit kostet Geld“. Die Auswahl der passenden Spar- bzw. Anlageprodukte sollte sich immer nach der „Risikotoleranz“ des Sparers bzw. Anlegers richten.