Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsversicherung im Vorbereitungsdienst
Ausgangssituation
Die finanziellen Ansprüche bei einer Berufs- oder Dienstunfähigkeit gegenüber dem Arbeitgeber (korrekt Dienstherrn) reichen in der Regel nicht aus, um einen gewissen Lebensstandard zu erhalten. Bis zur Verbeamtung auf Lebenszeit erhält man bis auf Ausnahmen überhaupt keine Leistungen des Dienstherrn. Die Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsversicherung bietet die Möglichkeit, die Versorgungslücke zu schließen.
Es wird eine vorher festgelegte Leistung gezahlt, in der Regel eine monatliche Rente, wenn man aus gesundheitlichen Gründen berufs- bzw. dienstunfähig wird.
Im öffentlichen Dienst wird der „Beruf“ als „Dienst“ bezeichnet. Eine Dienstunfähigkeit wird vom Amtsarzt festgestellt.
Jeder, der aktuell oder in Zukunft auf ein Arbeitseinkommen angewiesen ist, um einen gewissen finanziellen Lebensstandard zu erhalten.
- Das Risiko, aus gesundheitlichen Gründen berufsunfähig zu werden, besteht auch schon in jüngeren Jahren.
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Der Gesundheitszustand ist ausschlaggebend, ob bzw. mit welchen Klauseln eine Versicherung überhaupt möglich ist. Ein Versicherungsunternehmen hat unterschiedliche Möglichkeiten:
- Annahme ohne Zusatzvereinbarung
- Annahme mit einem Risikozuschlag (der zu zahlende Beitrag erhöht sich)
- Annahme mit einem Risikoausschluss (der Versicherungsschutz gilt nur eingeschränkt)
- Ablehnung des Antrages !
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Der zu zahlende Beitrag ist neben dem Gesundheitszustand auch von dem Alter abhängig, mit dem die Versicherung begonnen hat. Je höher das „Eintrittsalter“ ist, umso höher ist auch der Beitrag.
- „Passende“ Dienstunfähigkeitsklausel?
Bei Beamt(inn)en stellt der Amtsarzt fest, ob eine Dienstunfähigkeit vorliegt. Diese Definition kann von der einer Berufsunfähigkeit abweichen. Einige Versicherungsgesellschaften erweitern die Berufsunfähigkeitsversicherung um eine Dienstunfähigkeitsklausel mit der Übernahme in ein Beamtenverhältnis. Manche Klauseln greifen jedoch erst ab einer Verbeamtung auf Lebenszeit.
- Höhe der Rente im Leistungsfall?
Die versicherte Rente soll dazu dienen, einen gewissen Lebensstandard auch in der Zukunft zu sicher. Von dem monatlich notwendigen Betrag sind dauerhaft bestehende andere Einkünfte (z.B. Mieteinnahmen, …) abzuziehen.
- Dauer der Rentenzahlung?
Der Zeitpunkt, bis zu dem die Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsrente gezahlt wird, wird bei Vertragsabschluss festgelegt. Zu berücksichtigen ist, dass ab diesem Zeitpunkt das Einkommen aus anderen Quellen bezogen werden muss.
- Garantierte Steigerung der Rente?
Aufgrund der Inflation sinkt die Kaufkraft stetig. Im Berufsleben wird dies durch Gehaltssteigerungen ausgeglichen. Bei einer jährlichen Inflation von 2% haben 1.000 Euro in 20 Jahren nur noch eine Kaufkraft von 667,61 Euro. Eine garantierte Rentensteigerung im Leistungsfall gleicht dieses Risiko aus.
- Vorsorge für die „Zeit danach“?
Die Höhe der Altersrente oder -pension ist unter anderem abhängig von der Anzahl der Arbeitsjahre. Damit hat eine Berufs- bzw. Dienstunfähigkeit auch hier Auswirkungen. Einige Versicherungen bieten Altersvorsorgeverträge mit einer „dynamischen Beitragsbefreiung bei Berufs- bzw. Dienstunfähigkeit“ an. Hier wird der Vertrag im Falle einer Berufs- bzw. Dienstunfähigkeit von der Versicherung weiter mit jährlich steigenden Beträgen bespart.
- Kopplung mit Renten- oder Lebensversicherung?
Neben der Beitragsbefreiung kann auch die monatliche Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsrente bei einigen Versicherungsgesellschaften als Zusatz zu einer Renten- bzw. Lebensversicherung eingeschlossen werden. Folgende Fragen sind in diesem Fall ratsam:
- Entstehen finanzielle Vorteile bei einer Kombination (z.B. geringere Gesamtkosten, steuerliche Vorteile, …)?
- Ist der Altersvorsorgebaustein geeignet und hochwertig?
- Besteht die Möglichkeit, den „Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsbaustein“ auch ohne den Altersvorsorgevertrag weiterzuführen?
- Exitstrategie?
Manchmal entwickelt sich das Leben dann doch ganz anders als geplant. Bei vielen Anbietern ist die Versicherung monatlich kündbar.
Fazit
Eine Berufs- bzw. Dienstunfähigkeit aus gesundheitlichen Gründen kann jeden betreffen. Dringend sollte man für diesen Fall geklärt haben, welche finanziellen Auswirkungen entstehen. Häufig ist eine private Versicherung notwendig und sinnvoll. Die Auswahl der „richtigen“ Versicherung ist jedoch schwierig und zeitaufwändig – viele „Fallstricke“ können drohen. Es ist ratsam, sich so früh wie möglich mit dem Thema zu befassen und mit einem unabhängigen Fachmann zusammenzuarbeiten. Dieser kann sowohl bei der Auswahl als auch bei der Beantragung und Abwicklung im Schadenfall helfen.
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